Liga für freie Lebensgestaltung - historisch
09.08.1927
Gründung der Liga durch den Verleger Robert Laurer in Egestorf
1930
Rücktritt des alten und Wahl eines neuen Vorstands mit Erhard Wächtler als 1. Vorsitzenden
1928
Pachtung der Flurstücke 41, 42, 43 und 44 in Schenefeld
Bis 1934
war das Schenefelder Gelände eine Sektion des Egestorfers Vereins und in Hamburg nicht als Verein eingetragen.
03.03.1933
Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten gerieten die Naturisten in Bedrängnis. In einem Erlass Hermann Görings hieß es: "Die Nacktkultur ist eine der größten Gefahren für die deutsche Kultur und Sittlichkeit. Es wird daher von allen Polizeibehörden erwartet, dass sie in Unterstützung der durch die nationale Bewegung entwickelten geistigen Kräfte alle Maßnahmen ergreifen, um die sogenannte Nacktkultur auszurotten. Die Nacktkulturverbände sind auf das Schärfste zu überwachen. Soweit Badeanstalten oder Gelände zur Verfügung gestellt wurden, ist auf die Eigentümer einzuwirken, dass die Verträge gelöst werden."
Mai 1934
Das Pachtgelände musste von einer Privatperson gekauft werden, um das Überleben der Liga zu sichern. Das Vereinsmitglied Luis Georg Carl Mattheides wurde Grundeigentümer.
17.11.34
1934 wurden FKK-Vereine offiziell wieder zugelassen, wenn sie sich dem "Bund für deutsche Leibeszucht" anschlössen. Dieser Anschluss wurde unter gleichzeitiger Änderung des Vereinsnamens in "Ortsgruppe Groß-Hamburg des Bundes für deutsche Leibeszucht" und dem Eintrag in das Hamburger Vereinsregister vollzogen. Mit freier Lebensgestaltung war es jedoch vorbei. Jetzt galten Führerbefehl und Leibeszucht.
11.06.1940
Neuerliche Änderung des Namens in "Bund für Leibeszucht, Gemeinschaft Hamburg". Lt. Satzung mussten Vorstandsbeschlüsse nun vom Führer des nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibeszucht genehmigt werden.
05.06.1941
Mattheides Eigentum an den Flurstücken 41-44 ging auf den Bund für Leibeszucht über. Der Apotheker Mattheides, später seine Tochter Ursula waren noch viele Jahre nach dem 2. Weltkrieg Mitglieder der Liga.
Lasst uns Hütten bauen
1945
Zunächst verbot die Besatzungsmacht alle Vereine. Die Briten waren jedoch sehr entgegenkommend, weil für sie Naturistenvereine nichts Unbekanntes waren.
01.01.46
Heinrich Steinwender, nordwestlicher Nachbar, verpachtete sein gesamtes Grundstück (ca. 7.000 qm Größe der Flurstücke 39 + 40) an die Liga, behielt jedoch lebenslanges Wohnrecht auf ca. 3.000 qm Fläche, auf der sein Wohnhaus stand. Er hatte das Recht, für die Mitglieder der Liga auf seinem Grundstücksteil Speisen und alkoholfreie Getränke zu verkaufen sowie Übernachtungs- und Unterkunftsräume zu schaffen. Das Vereinsgelände reichte nun vom Eidelstedter Weg bis an die Rückfront der Grundstücke an der Gartenstraße. Steinwenders Wohnhaus wurde erst 2000 abgerissen.
23.01.46
Die Liga für freie Lebensgestaltung e.V. konnte nach Eintragung in das Vereinsregister wieder offiziell unter ihrem alten Namen ihre Tätigkeit aufnehmen - mit damals weit über 1.000 Mitgliedern.
24.06.52
Als nach 1945 das umgebende Moorgelände mit Hamburger Trümmerschutt aufgefüllt worden war,
konnte der Verein das Gelände durch Zukauf eines weiteren Flurstückes (45/1) um 2.314 qm vergrößern.
Der Kaufpreis hierfür betrug 700 DM! An der Grundstücksgrenze zum
Eidelstedter Weg entstanden die ersten Hütten.
In einem Rundschreiben aus der damaligen Zeit heißt es: "Am meisten Anklang findet folgender
Vorschlag, der auch von der Gemeinde Schenefeld befürwortet wird: Mitglieder, die ein Holzhaus
bauen wollen, setzen dieses an die Straßenfront. Statt einer Pacht erstellen sie ein paar
Meter Holzwand bis zum nächsten Häuschen. Vier Meldungen für den Hüttenbau liegen bereits
vor. Wer hat Lust?"
Plumpsklo und Sport
Das Gelände bot damals nur eine Kochhütte, eine Vier- und eine Zweibett-Übernachtungshütte, eine einfache Umkleidehütte, eine Pumpe, die gesundes eisenhaltiges Wasser lieferte und eine Dusche versorgte, eine Moorkuhle als Badeteich und eine primitive Plumpsklo-Anlage am Zaun zu den Grundstücken der Gartenstraße.
Herbst 1955
Nach den Plänen eines Mitglieds, von Beruf Architekt, wurde in Eigeninitiative eine Grubenabortanlage erbaut, die bis zum Jahr 2000 in Betrieb war.
1958
Von einem Mitglieder-Ehepaar übernahmen wir ein im sehr guten Zustand befindliches großes Behelfsheim. Es wurde von einem Kleingartenverein zum Liga-Gelände transportiert und wieder aufgebaut. Bis zum Jahre 2000 diente es als Clubhaus.
1958
Für die Kinder wurde von deren Eltern ein Planschbecken gebaut, das von der Pumpe mit Wasser versorgt wurde.
1959
Unter Leitung eines fachkundigen Mitgliedes und unter Hilfe vieler entstand das erste Duschhaus. Das Wasser kam nun von den Stadtwerken Halstenbek.
1959
An zwei gegenüberliegenden Seiten des Badeteichs wurden Betonmauern errichtet. Der Boden wurde mit Fußwegplatten ausgelegt.
1961
Heinrich Steinwender war bereit, den ungenutzten Teil des verpachteten Grundstückes für 10 DM/qm an uns zu verkaufen. Der Ankauf scheiterte, weil die Gemeinde Schenefeld von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen wollte.
1964
Nach dem Tode Heinrich Steinwenders verkauften die Erben das Pachtland an die Liga.
Toilettenaufwertung
Der Geländebetrieb hatte sich überwiegend auf den nordwestlichen Teil verlagert. Hier waren Schwimmbad, Duschhaus und die meisten Zelt-, später Wohnwagenplätze. Zur Toilette musste man einmal über das gesamte Gelände. Abhilfe war nötig.
14.07.1972
Erhalt der Baugenehmigung zur Errichtung einer Toilettenanlage in Verbindung mit einer Schreiber-Kläranlage, einer sogenannten Kleinbelegungsanlage. Der Verein entschloss sich für ein Fertiggebäude der Firma Rainer, für das nur das Fundament mit den Wasseranschlüssen von den Mitgliedern hergestellt werden musste. Diese Anlage war dank guter Pflege 46 Jahren in Betrieb.
13.09.1973
Nach fast einjähriger Bauzeit wird mit einem Richtfest und Ochsenbraten am Spieß das große Schwimmbad eingeweiht.
1974
Erneuerung des Duschhauses mit Fliesen, Glasbausteinen, elektronisch gesteuerten Warmwasserduschen, Deckenbelüftung und Heizung. Die Bauausführung oblag im Wesentlichen wieder den Mitgliedern.
1984
Aus dem Zeltplatz wurde eine Wohnwagenkolonie. Nach umfangreichen Erdarbeiten, wie Gräben ausheben, Kabel verlegen, wieder zuschütten, Grassoden einpassen, wurde das Gelände weiter elektrifiziert.
27.02.1985
Das Behelfsheim war zu klein. Die Mitgliederversammlung beschloss den Bau eines neuen großen Vereinshauses, das auch als Kleinsporthalle genutzt werden kann.
17.11.1999
Nach einer langen Zeit der Auseinandersetzung mit Behörden und Gerichten wird die Baugenehmigung für das neue Vereinshaus erteilt.
03.09.2000
Einweihung des Gebäudes nach der Bauzeit von Januar bis April. Alle inneren Einrichtungen wurden durch die Liga beschafft und eingebaut.
19.10.2002
Die Mitgliederversammlung beschloss mehrheitlich die Errichtung einer Sauna auf der Decke des Maschinengebäudes, finanziert durch ein Erbe.
29. Mai 2004
Inbetriebnahme der Sauna nach einem schleppenden Bauablauf von zwei Jahren.
2013
Einrichtung des Büros im Vereinshaus. Abriss der alten Vorstandshütte.
2014
Anschaffung eines Liegeanhängers
2015
Abriss der alten Gästehütte
Bau eines neuen schicken Holzbungalows
Neubau der Werkstatt / Lagers
2016
Anschaffung eines Aufsitzrasenmähers
Fällen von 10 Bäumen wegen Sturmschadens
Pflanzen von 30 neuen Bäumen
2017
Die Liga erhält ein neues großes Tor.
Auf dem Parkplatz werden Lichtanlagen installiert.
Ein Bagger wird gekauft.
Der Neubau der Sanitärräume wird genehmigt.
Im Herbst beginnen die Abriss- und Tiefbauarbeiten, im Winter der Rohbau.
9.02.2018
Richtfest für die neue schicke Sanitäranlage
Frühling 2018
Sanitärinstallationen und Innenausbau des neuen Gebäudes
Juni 2018
Einweihung des neuen Sanitärtraktes
Inbetriebnahme der Solaranlage
2018
Modernisierung der Heizung mit Brennwerttechnik
Einrichtung einer Regenwassernutzungsanlage für die WCs, eines Waschmaschinenanschlusses und
von Außenzapfstellen
Februar 2022
Sturmschäden durch umgefallene Bäume in Höhe von 26.000 Euro
2022
Errichtung von 3 Holzbungalows
Bau eines Anhängercarportes
Anschaffung eines Großhäckslers
Legen einer neuen Trinkwasserhauptleitung
Einbau eines neuen Hauptwasserzählers im Keller